Eisenkunstguss

Eisenkunstguss
Eisenkunstguss,
 
ein Bildguss in Eisen. Der Eisenkunstguss ist in China bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. durch mit Inschriften versehene Eisenkessel nachweisbar. In der Song- und Mingzeit wurden buddhistische Plastiken aus Eisenkunstguss hergestellt. In Europa kam er mit dem Guss von Geschützen im 14. Jahrhundert auf. Seit Ende des 15. Jahrhunderts wurde er auch bei Ofenplatten, Grabkreuzen, -denkmälern und -platten künstlerisch angewendet. Hauptzentren des Eisenkunstgusses waren Siegen, das Eifel-, Mosel- und Saargebiet, die Pfalz, Tirol und Württemberg. Nach Erfindung der Kupolöfen und Verbesserung des Sandteilformverfahrens wurde der Feineisenguss um die Wende zum 19. Jahrhundert im sächsischen Hüttenwerk Lauchhammer (gegründet 1780) eingeleitet; hier wurden schon Ende des 18. Jahrhunderts Freiplastiken gegossen. Im 19. Jahrhundert ragten die Königliche Eisengießerei Berlin (1804-73; für sie legten u. a. C. D. Rauch, G. Schadow und K. F. Schinkel Entwürfe für Plastiken vor) sowie die Gießereien Gleiwitz (gegründet 1796) und Sayn (gegründet 1769; Bendorf) hervor.
 
 
Eva Schmidt: Der preuß. E. (1981).

Universal-Lexikon. 2012.

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